homify 360°: Ein Stöckli in der Schweiz

Mandy Markwordt – homify Mandy Markwordt – homify
Stöckli in Balsthal, PASCAL FLAMMER ARCHITECT PASCAL FLAMMER ARCHITECT
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Umgeben von Feld und Wiese findet man in dem Schweizer Kanton Solothurn ein idyllisches Einfamilienhaus. Eine vierköpfige Familie hat dort in Balsthal ein neues Heim gefunden. Und diese Familie ist keine geringere als die des Architekten selbst. Dabei waren die Pläne zu Beginn des Projekts noch ganz andere…

Der Züricher Architekt Patrick Flammer wurde damit beauftragt, einen Rückzugsort für einen sich der Pension nähernden Bauern zu entwerfen. Der Tradition zufolge lassen sich ältere Schweizer Bauern nämlich nach der Übergabes ihres Hofes auf dem eigenen Landstück in einem sogenannten Stöckli – auch Auszugshaus genannt – nieder. Im Einklang mit der Natur sollte der Landwirt hier seine Pension genießen können. Als der Hausbau abgeschlossen war, schien dieser Lebensabschnitt allerdings immer noch in ferner Zukunft – und so beschloss der Architekt kurzerhand, dort selbst mit seiner Partnerin und den zwei gemeinsamen Kindern einzuziehen. Und so wurde aus einem modernen Bauernhaus ein gemütliches Heim für die ganze Familie.

Die Fassade

Die schwarze Holzfassade strahlt genau das aus, für was das Haus steht: eine bemerkenswerte Verbindung aus unberührter Natur und moderner Architektur. Ohne viel Drumherum wurde das Gebäude schlicht in die Natur eingegliedert. Das steile Dach und die schwarze Verkleidung stechen jedoch aus dem landschaftlichen Ambiente hervor und sind ein wahrer Hingucker.

Der Blick auf die umliegende Natur ist, wie es die verglaste Außenfassade schon vermuten lässt, in jedem Raum gewährleistet. Während im unteren Wohnbereich der freie Ausblick im Mittelpunkt steht, inszenierte der Architekt die Natur in der oberen Etage als eine Art gerahmtes Bild, auf das von einer Seite aus geblickt werden kann.

Der Innenraum

Von Innen wirkt das Haus aufgrund der hellen Farben gleich noch freundlicher. Der Boden, die Decke sowie die Fensterrahmen wurden in jeder Etage mit Tannenholz ausgestattet. Auf diesen Bild sehen wir das Erdgeschoss des Hauses: Es besteht aus einem großen Raum, der als Küche, Esszimmer und Wohnzimmer genutzt wird – der ideale Gemeinschaftsraum für die junge Familie! 

Eine filigrane Wendeltreppe mit Holzstufen führt in das obere Stockwerk. Dort wurde die Raumfläche mittels zweier gekreuzter Wände aufgeteilt. Daraus ergeben sich vier Räume, die offen und ohne einen Flur miteinander verbunden sind. Ein Schlafzimmer, Kinderzimmer, Badezimmer und ein Atelier können dort genutzt werden.

Blick in die Natur

Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass man sich im Erdgeschoss mit der Natur regelrecht auf Augenhöhe befindet. Um den Ausblick auf die Wiesen mal aus einer etwas anderen Perspektive wahrnehmen zu können, wurde das Haus 75 Zentimeter tief in die Erde eingelassen. Wenn man nun die in den Fenstersims integrierten Treppen hinaufsteigt, betritt man direkt den Boden. Über einen kleinen Garten am Haus kann man hier nur schmunzeln – denn die weitläufige Natur ist zum Greifen nahe.

Praktisches Mobiliar

​Die großzügig gestalteten Fenstersimse sind im ganzen Haus zu finden und erfüllen einen funktionalen Zweck: Darunter verbergen sich mit Schiebetüren verschlossene Schränke, die eine Menge Stauraum für den gesamten Haushalt bieten. Wie hier links auf dem Bild zu sehen ist, kann die XXL-Fensterbank an einigen Ecken auch als Tisch genutzt werden. Um den natürlichen Look einheitlich zu halten, wählte man für die Verkleidung der Fenstersimse ebenfalls helles Tannenholz.

Unterschiedliche Fenster

Neben schlichten und klaren Formen ziert das Haus des Architekten  auch das eine oder andere Highlight: Während der untere Wohnbereich von großflächigen Fenstern dominiert wird, finden wir im Obergeschoss etwas außergewöhnlichere Kreationen: Ein großes rundes Fenster kann beispielsweise wie eine Scheunenluke geschlossen werden und erinnert uns damit doch irgendwie an den usprünglichen Verwendungszweck des Gebäudes – den Ruhesitz eines Bauern. 

Zuvor arbeitete Patrick Flammer bereits für den bekannten Schweizer Architekten Valerio Olgiati und erhielt unter anderem einen Lehrauftrag in Harvard. Mit dem Entwurf des Stöckli gelang es Patrick Flammer endgültig, sich einen Namen in der Architektur zu verschaffen.

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