Das geflügelte Haus

Elisabeth Liebing Elisabeth Liebing
Ramphouse, WILLL Architektur WILLL Architektur Nhà
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Umgeben von Bauernhöfen und Einfamilienhäusern findet sich in einer losen Bebauung ein zweigeschossiges Einfamilienhaus, das nichts mit einem klassischen Gebäude gemein hat. Den extravaganten Bau plante das Architekturbüro Will Architektur aus der schönen Stadt Wien. 

Lage

Weit in das Grundstück eingesetzt, lagert das Hauptgebäude geschützt hinter der Garage. Ganz anders als der Hauptbau weist der Stellplatz der Autos eine durchschaubare Formensprache auf. Parallelen werden in der Verwendung der zum Einsatz kommenden Materialien hergestellt. Der schmale Wiesenstreifen zur rechten Seite grenzt subtil das Nachbargrundstück ab. 

Außenraum

Blicken wir hinter die Garage, öffnet sich ein Vorplatz, der als Außenfoyer zu verstehen ist. Ein extravagantes Flugdach verbindet den Nutzungsbau mit dem Wohnhaus. Zur linken Seite, gen Norden, stellt die Begrünung eine Abgrenzung dar. Auf der gegenüberliegenden Seite separiert eine zungenförmige Aufschüttung das Areal und erzeugt einen Sichtschutz. Das Thema der Grenzen und Ausblicke wird in dem Entwurf stark einbezogen und an vielen Stellen deutlich. Somit begrenzen keine Zäune das Grundstück, sondern allein die Platzierung der Baukörper kreiert Blickbeziehungen oder Barrieren, die Privatsphäre oder Freiräume erlauben.  

Eingang

Direkt über dem Eingang wurde eine Cockpitverglasung eingefügt, die wunderbare Blicke in die Natur liefert. Wer die Idylle lieber von außen genießen möchte, kann auf der knalligfarbenen, roten Bank Platz nehmen.

Weitere Anregungen zu Rot findet ihr in dem Ideenbuch: Alle Zeichen auf Rot

Raumprogramm

Das Haus bietet mit seinen 160 Quadratmetern viel Platz für eine dreiköpfige Familie. Im Erdgeschoss findet das öffentliche Leben statt. Dort siedeln sich Wirtschaftsraum, Ankleide, Wohn- und Essbereich sowie die Küche an. Im ersten Geschoss lagern die privaten Räume: die zwei Kinderzimmer, das Elternschlafzimmer, eine Ankleide, ein Bad und ein WC. 

Raumhohe Verglasungen wie hier im Erdgeschoss binden die Natur in den Innenraum ein und sorgen für ein differenzierteres Raumgefühl als in der eher introvertierten ersten Etage. Der Übergang vom Boden des Innenraums zum Terrassendeck ist schwellenlos, sodass der fließende Charakter verstärkt wird.  

Wohnen

Hier befinden wir uns im Herzen des Gebäudes: dem Wohn- und Esszimmer. Dieser im Erdgeschoss lagernde Teil wird mithilfe einer Betonwand von der Verkehrsfläche abgeschirmt. Zusätzlich hält das massive Bauteil Blicke vom Vorplatz ab. Die Oberflächen im Inneren werden dominiert von Sichtbeton, der zugleich eine moderne Ausstrahlung verbreitet. Schalungsankerlöcher und Matritzenlöcher im Beton beleben das sterile Bild und erzeugen ein spannendes Ganzes. 

Das erste Geschoss liegt auf der linken Seite lediglich auf einem Mauerpfeiler auf, der links vom Kamin zu schweben scheint. 

Rampe

Die beiden Geschosse werden in dem Haus über zwei Rampenläufe verbunden, die sich an die Längseite in einem Glaskasten an das Gebäude anschließen. Durch die transparenten Flächen ist die Umgebung stets Teil des Inneren und wirkt sich auch auf diese aus. Das Wendepodest der beiden zusammenführenden Läufe dient als Arbeitsplatz. Links davon schließt auf dem Zwischengeschoss eine kleine Terrasse an, die zum privaten Sonnenbaden einlädt. 

Schlafzimmer

Zu guter Letzt werfen wir noch einen Blick in den privatesten Raum: das Schlafzimmer. Eingehüllt in rauem Beton, kann man vom Bett aus in den Garten blicken oder bei einem entspannten Bad die Sterne betrachten. Die beiden Bereiche werden mithilfe einer eingefassten Glasscheibe separiert. Bewusst entschied sich man für eine niedrige Brüstungshöhe der Fenster, um auch während des Liegens die Aussicht auf den eigenen Garten genießen zu können. 

Die wichtigsten Informationen im Überblick: 

Auftraggeber: privat

Fertigstellung: 2012

Nutzfläche: 160 Quadratmeter

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